Dienstag, 10. Dezember 2013

Taddaaa... :D

Sonnige Novembertage im Dorf.
Sooooo...
Nach ganzen zwei Monaten hab ich es schlussendlich doch mal wieder geschafft etwas zu schreiben beziehungsweise Bilder auszusuchen. Ich weiß gar nicht wieso ich nie dazu gekommen bin aber ich hatte irgendwie immer tausend andere Dinge im Kopf die ich lieber machen wollte. Das heißt auf keinen Fall, dass Euch nicht auf dem Laufenden halten will... Ich habe einfach beschlossen, dass Dinge auf die ich gerade keine Lust habe nicht gemacht werden. Die Einstellung ist nicht immer die Beste, das weiß ich. Und ich werde daran arbeiten! Versprochen! 


Here we go!
Es ist einfach schon Dezember. Der 10. Dezember... Abartig. Ich kann´s gar nicht glauben. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell! Ich betrachte das ganze mit gemischten Gefühlen. Einerseitz freue ich mich unendlich auf Weihnachten. Auf meine Family, meinen Schatz und alle meine Süßen, die in Freiburg auf mich warten. Ich kann´s gar nicht mehr erwarten endlich wieder bei euch zu sein! :) 



Blick über den Dorfteich auf das "Rootsi Maja" 
Andererseits deprimiert es mich auch ein bisschen... Jetzt bin ich schon 4 Monate hier. Das ist ein drittel von meinem "Leben hier".  Und ich will nicht, dass es vorbei geht! Ich habe mich total in Estland und vor allem Maarja Küla verliebt. Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie sehr es mir hier gefällt :) Natürlich merke ich auch mit jedem Tag, den ich länger hier bin, wie viele Dinge hier falsch laufen, wie schwer es sein kann mit so vielen Menschen so eng zusammenzuleben und wie es weh tut wenn man seine Lieben zu Hause vermissen muss. Aaaaber nennen wir das "Luxusprobleme" und widmen uns den schönen Seiten des Lebens!



Zum Beispiel meine letzten Wochen hier!



Mittlerweile hat sich bei mir so etwas wie Routine eingeschlichen. Aber eine tolle Art von Routine und wenn ich so darüber nachdenke ist doch jeder Tag anders. Montag bis Freitag arbeite ich. 



Meistens stehe ich um viertel vor 8 auf und bin dann ab 8 Uhr in dem Haus in dem ich gerade arbeite. Hier mal ein kleiner Überblick von den "Eckdaten" meines Wochenablaufes:

Montag:
Um 14 Uhr ist großes Völkerball-Spielen. Danach fahren wir (Mantisa, Mirjam, Markus, Marcel und ich) nach Tartu (eine knappe Stunde mit dem Bus) zur Sprachschule. Die ist um 19 Uhr vorbei. Der nächste Bus nach Maarja Küla fährt aber erst um 22 Uhr also vertreiben wir uns die Zeit in Kneipen & Cafés, bummeln durch die Einkaufszentren oder gehen ins Schwimmbad.

Zwischendurch gibt´s immer Zeit für ein Päuschen am See :)
Dienstag:
Vormittags bin ich im Dorf oft bin ich auch im "Toimkond". Das heißt ich koche für entweder 8 Personen (Rootsi maja) oder 12 Personen (Eesti maja). Das kann schon mal den ganzen Vormittag einnehmen. Am Nachmittag ist "Hausshopping" was bedeutet, dass aus jedem Haus ein oder zwei Arbeiter nach Polva fahren und dort den Wocheneinkauf machen (ist echt toll mit einem: "Kauf was du essen willst!" so viel Geld in die Hand gedrückt zu bekommen :D ). Abends ist dann Sauna (zuerst mit Bewohnern und ab 22 Uhr haben wir die Sauna für uns.)

Mittwoch:
Ich arbeite bis ca. 15 Uhr. Dann ist wieder Sprachschule (siehe Montag! :D ).


Einer unser vielen Spaziergänge.
Mit Janno, Riivo und Marcel.
Donnerstag:
Das ist meistens mein "Toimkond"-Tag (siehe Dienstag! :D). Donnerstag ist auch "Ujumine ja Poodimine" (Schwimmen & Einkaufen gehen). Um halb Fünf werden wir im Dorf mit einem Bus abgeholt und haben von 17 bis 18 Uhr die (winzige) Schwimmhalle in Polva für Uns. Auch wenn es nur kurz ist, ist es jede Woche ein riesen Spaß! Danach gehen wir noch in ein Einkaufszentrum wo die Bewohner von ihrem Taschengeld Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten einkaufen können.




Freitag:
Freitags ist ein sehr entspannter Tag. Bis 16 Uhr ist "Laulmine" (Singen) und am Nachmittag gehen viele Bewohner übers Wochenende nach Hause. Das ist sehr praktisch für uns, da der letzte Bus nach Tartu schon um halb Vier abfährt. Manchmal fahren wir mit diesem oder bleiben Freitag Abend im Dorf. Das kommt immer auf die Wochenend-Planung an.

Und Samstag&Sonntag bin ich meistens irgendwo unterwegs. Oft mit meinen Mitbewohnern oder bei anderen Freiwilligen. Auf jeden Fall nutze ich jedes Wochenende voll und ganz aus (seit ich hier bin war ich erst ein Wochenende zu Hause)! :)



Hier meine Lieblingsbilder der letzten Wochen:


Auf dem Weg zum Krater gab es tolle Holzfiguren. :)
Mit Mirjam, Marcel, Markus und dem Schild :D
An einem Sonntag im Oktober haben wir (Mirjam, Marcel, Markus, seine Schwester, seine Oma, mein Moritz und Ich) uns das Dorf-Auto ausgeliehen sind weiter in den Süden-Estlands. Mit Landkarte und Reiseführer sind wir durch die sonnige Herbstlandschaft gefahren. Ein wunderschöner Tag! Wir haben unter anderen ein kleines Städtchen besichtigt, ein Meteoritenkrater bestaunt und eine Führung durch Sandsteinhöhlen bekommen.


Auf dem Weg zu den Höhlen wollten wir noch ein kleines Dörfchen an der russischen Grenze anschauen. Was wir nicht wussten: Dieses ist nur durch einen holprigen Waldweg zu erreichen der schon auf russischem Gebiet liegt. Das war uns doch ein wenig unheimlich... Kurz ein Erinnerungsfoto geknipst und dann ganz schnell umgedreht! Hey, wir waren illegal in Russland :D



Am verregneten Strand von Pärnu.
Mitte Oktober (bevor Moritz wieder zurückfliegen musste) wollten wir Pärnu besichtigen. Pärnu liegt an der Ostsee und ist die "Sommerhauptstadt" Estlands. Es ist wirklich eine sehr süße Stadt. Schöne Kurhäuser, lange Sandstrände und putziges aber tolles Nachtleben! Zwar hat es schrecklich geregnet aber wir hatten trotzdem zwei schöne Tage. Sind am Strand entlangspaziert, haben lecker Fischsuppe gegessen, von Einheimischen Vana Tallinn spendiert bekommen und und und...





Hagel & Sturm ? Egal, ein Bild geht immer!
Nachdem ich Moritz am Tallinner Flughafen verabschiedet hatte sind Mirjam, Markus, Marcel und Ich noch zwei Tage in Tallinn geblieben. In Tallinn war ich jetzt schon ein paar Mal aber es wird trotzdem nie langweilig und es gibt noch so viele Orte, an denen ich noch nicht war und Dinge, die ich noch sehen will! Sehr schön ist die Stadt mit ihren mittelalterlichen Türme und die lange Stadtmauer von oben anzusehen. Zum Beispiel von der St. Olaf´s Kirche aus.



Gruppenbild auf einem Balkon des Viru-Hotels.
Das Sokos Viru-Hotel ist das erste große Hotel in Estland und eines der ersten in der gesamten Sowjetunion gewesen. Klar, dass der KGB das überwachen & aushorchen musste! Das gesamte oberste Stockwerk des Hotels war damals für Außen abgedunkelt und für Gäste oder normale Arbeiter versperrt. Heute kann man dieses mit einer Führung besichtigen. Unsere "Guide" stammt selbst aus dieser Zeit und hat durch ihre eigenen Geschichten und ironisch-lustige Art die Führung sehr eindringlich gestaltet.

Das Bild, das diesen Tag am Besten zusammenfast ist dieses! "Siin ei ole midagi" (und auf Russisch) bedeutet "Hier ist Nichts!". Auf den Türen zu den Nebenräumen stand "Druckerraum". Wie war das mit dem roten Knopf neben dem "Nicht drücken!" steht !?
Nun gut... Keinen Kommentar :D




Aber es gab eine tolle Lok! :D
Welcome to Estonia!
Haustreppe: Lettland.
Ab der Haustür: Estland. 
Das Wochenende danach sind Markus, Marcel und Ich nach Valga gefahren. "Valga/Valka - one city, two countries!" Die estnisch-lettische Grenze ist einfach quer durch die Stadt gezogen. Früher war hat das zu vielen Problemen geführt. Und auch heute noch ist es schwer (Unterschiedliche Währung, Sprache, Kultur...). Aber seit beide Länder dem Schengener-Abkommen beigetreten sind, kann man sich wenigstens frei in der Stadt bewegen. Ganz schön komisch, wenn mitten auf der Straße aufeinmal ein Grenzübergang ist. Soldatenfriedhof, toller Bahnhof, schöner Park und süßes Rathaus... Sonst war die Stadt ziemlich "Plattenbautig!" :D




"Kuula, Palun!" - Zuhören, Bitte!
Das Werbeplakat mit der süßen Marja!
Das ist unser großes Benefizkonzert, dass einmal im Jahr in Tartu und in Tallinn stattfindet. Wir Freiwilligen haben uns dafür entschieden auf das Tallinn-Konzert zu gehen. Am 4. November war es endlich so weit! Das Konzert war super! Es sind verschiedene estnische Sänger aufgetreten und unsere Bewohner haben auch gesungen. Das unser Hauptsponsor ein Casino und die After-Party in einem Stripclub "Venus" war hat das ganze natürlich noch interessanter gemacht :D Nein, aber ich glaube seit dem noch fester an das Gute in den Menschen!

Ein Schnappschuss mit Tjorven (Sobra Maja) auf der Hinfahrt.


Und daaaaann kam meine Mami mich besuchen! Wir haben sehr viel geredet, gelacht, gesungen, getrunken, gearbeitet und und und. Ich bin einfach nur sehr sehr glücklich, dass sie da war. Es tat mir richtig gut und ich habe mal wieder gemerkt wie gern ich sie doch hab! :)

(Es gibt soooo viele Geschichten, die ich hier erzählen könnte aber mir tun meine Finger weh.)

Mit meiner wunderschönen Mami auf den Tartuer Domruinen die letzten Sonnenstrahlen genießen! 

So, ich hoffe es gibt die ein oder andere Person, die es geschafft hat sich bis hier unten durchzuringen! Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr habt eine schöne Vorweihnachtszeit. Bei mir liegt ganz schön viel Schnee und ich freue mich auf morgen früh, wenn ich wieder Adventskalendertürchen/täschchen auf machen darf! (Hier nochmal ein riiiiesiges Dankeschön an Hanne, Seyda, Moritz und meinen Papa <3! ).

Nächstes Wochenende fahren wir alle zusammen nach Helsiki und in der Woche drauf bin ich schon wieder in Freiburg. Nur noch 11 Tage! Ich kann´s gar nicht glauben. 

Ich glaube "Freude" ist maßlos untertrieben! :) 


Tausend Küsse aus den Straßen Tallinns! <3
Wir sehen uns Weihnachten :)
Alina













Freitag, 11. Oktober 2013

Rucksacktour, das Meer und Moritz!


So, schon wieder ist so viel Zeit vergangen... Ich kann es gar nicht glauben! Mir geht es super :) Mein Onarrival Training in Saku (in der Nähe von Tallinn) hat mir sehr gefallen. Ich habe tolle Leute kennengelernt, viel über Estland (Schaut euch "The Singing Revolution" an!) gelernt und eine Menge Spaß gehabt.

Mit Maria, Mirjam und "Vortsjärv" im Hintergrund.
VILJANDI:
Am Wochenende nach meinem Onarrival sind Mirjam und Ich zu Annika (auch EVS-Freiwillige) nach Viljandi gefahren. Nach einem tollen Abend mit Tütensuppen (Danke Florian!), Fußball und Disco haben wir am nächsten Tag Viljandi besichtigt. Ich war ja schon auf dem Folk Festival dort aber die Burgruinen nochmal menschenleer zu sehen war sehr beeindruckend.

Leider hat es in Strömen geregnet und wir wären fast erfroren... Aber wir hatten trotzdem einen sehr coolen Tag!

Die nächste Woche verging wir im Flug. Wir haben Heli (ehemalige Freiwillige aus Tschechien) verabschiedet, ich habe viel und lange gearbeitet und unser Sprachkurs hat angefangen! Mein Estnisch wird mit jedem Tag besser und ich habe Spaß daran es zu lernen. Unser Kurs ist in der Volkshochschule von Tartu und unsere Lehrerin ist die Mutter einer Bewohnerin.

Am Tallinner "Baltijaam" mit Markus Zähne-zeigen!
TALLINN:Freitag Mittag sind Markus, Marcel und ich mit dem Bummelzug nach Tallinn gefahren. Dort haben wir uns mit Jutta (habe ich auf dem Onarrival kennengelernt) getroffen und sind auf eine WG-Party von anderen Freiwilligen. Ja, Freiwillige gibt es hier wirklich sehr sehr viele! Wahrscheinlich liegt es daran, dass Estland so klein ist... Ich weiß es nicht!


Und dann am Samstag war es so weit! Nach einer gefühlten Ewigkeit konnte ich endlich meinen Moritz vom Flughafen abholen! :) Nachdem wir unser Gepäck ins Hostel gebracht hatten sind wir in die Altstadt von Tallinn wo wir mit Jutta, Markus, Diana, Marcel und Giorgius (natürlich alle EVS-Freiwillige!) essen gegangen sind. Am Abend wurde feste gefeiert, sodass wir den nächsten Morgen etwas ruhiger angegangen sind. Später haben wir mit Jutta, Markus und Marcel noch ein paar Touristenpunkte abgeklappert.
Tallinn ist wirklich eine geniale Stadt! :)

Auf dem Tallineer Fernsehturm. 
Sovjetisches Denkmal in Maarjamäe mit Blick auf  Altstadt und Hafen.

Auf dem Tallinner Domberg.

Fernsehturm, Pirita, Vabaduseplats, Hafen, Domberg bei Tag&Nacht, Kadriourgpark, Spa, sämtliche Bars, Levadia&Flora Tallinn Fußballspiele, Altstadt, lecker Essen, Lauluväljak... und und und und.
Wir hatten eine rundum tolle Zeit in Tallinn. :)

HELSINKI:Nachdem wir am 1. Oktober den Geburtstag von Moritz gefeiert haben sind wir Mittwoch Abend mit der Fähre von Tallinn nach Helsinki gefahren. Im Sonnenuntergang aus dem Tallinner Hafen auszufahren und bei Dunkelheit in Helsinki einzulaufen war gigantisch :)

Schon alleine die Fahrt hat sich gelohnt! :)



Uspenski-Kathedrale.
Weißer Dom.
Donnerstag wollten wir uns das Busticket sparen. Also sind wir am Morgen von unserem Hostel aus zum Olympiastadion von Helsinki, der Nationaloper von Finnland und der berühmten Felsenkirche gelaufen und von dort aus ins Zentrum geschlendert. Helsinki ist wirklich schön (auch wenn Tallinn ein wenig toller ist!). Wir hatten einen sonnig-tollen Tag und haben sehr viel von Helsinki gesehen. Sehr beeindruckend fand ich die Uspenski Kathedrale in der Abendsonne. Abends haben wir in einer australischen Bar SC gegen Sevilla geschaut und den Tag mit viel zu teuerem Bier ausklingen lassen :)




SUOMENLINNA:
In der Festung: Aaaaaauuuueeeeenland! :D
Am nächsten Tag sind wir dann auf Soumenlinna gewesen. Soumenlinna ("Finnenburg") ist eine Festung, die auf mehreren Inseln (welche durch Brücken miteinander verbunden sind) vor Helsinki gebaut ist. Nachdem Marcel uns eingeredet hat, dass wir uuuuuuunbedingt dort hin müssen konnten wir uns dies natürlich nicht entgehen lassen! Und es hat sich wirklich gelohnt! Die Küste ist wunderschön und die Festungsanlage sehr spannend. Der Tag war toll, windig und verrückt und am Abend ging´s schon wieder zurück nach Tallinn.

Wir hatten eine wunderbare Zeit in Helsinki. Danke Schatz! :)

Die Küste von Suomenlinna - High in the clouds :)


TARTU:

Die liebe Jutta :) 
Nach einer sehr kurzen Nacht bei Jutta sind wir Samstag alle zusammen nach Tartu gefahren. Mit Mirjam, Markus, Jutta und Sander haben wir in "der Wohnung" gekocht und lecker Abendessen gegessen. "Die Wohnung" gehört Maarja Küla und wird von Lauris (meinem Mentor) geleitet. Hier wohnen ehemalige Bewohner welche unter anderen im Tartuer "Maarja Küla Shop" arbeiten. Danach sind wir ein bisschen durch die Stadt gezogen, haben Tischkicker gespielt und viel gelacht :)

Sonntag war Sightseeing angesagt. Tartu ist wunderschön. Nur merkt man nach zwei Stunden eben, dass es nur eine kleine Stadt ist... Und deswegen sind wir quasi den ganzen Nachmittag planlos durch die Stadt geschlendert und haben viel Blödsinn gemacht. Schlussendlich haben wir uns dazu entschlossen ins Kino zu gehen. Highlight des Tages! :D Don Jon - total bescheuerter Film! Aber wir hatten übertrieben versalzenes Popcorn, riesigen Spaß und einen genialen Abend! :P



Nun, seit Montag sind Moritz und ich im Dorf und schon wieder haben wir so viele Dinge getan und erlebt. Es macht mir großen Spaß mit ihm zu arbeiten! Aber jetzt tun meine Finger weh und ich will nicht mehr schreiben! Versprochen: FORTSETZUNG FOLGT! :D

Bis Bald, Alina.

Mittwoch, 11. September 2013

Die Zeit vergeht... viel zu schnell!



Jetzt bin ich schon eine ganze Weile hier. Man könnte schon fast sagen ich hätte mich eingelebt... So kommt es mir aber noch lange nicht vor. Mit dem Estnisch habe ich immer noch große Probleme und jeden Tag werde ich vor neue Herausforderungen gestellt.
Ich habe großen Spaß an meiner Arbeit! Klar, es ist nicht immer einfach und es gibt viele Momente in denen alles zu viel ist. Aber auf der anderen Seite ist das Gefühl, am Abend ins Bett zu gehen und zu wissen, dass man ein bisschen über sich selbst hinausgewachsen ist und was dazugelernt hat einfach toll!


Was ich den letzten Monat so getrieben habe ?

An unserer Bootsbrücke die letzten warmen Tage genossen :) 
Gearbeitet ;-)

Gaaaaanz viel Tischkicker gespielt. Die gibt es hier in jeder Bar und auch in unserem Dorfzentrum!
Das "Valgesoo" (Weißes Moor) bewundert.

Nach Hause telefoniert! :)

Den ersten estnischen Schnee gefunden.


Durch die Ruinen des Tartuer Doms spaziert.

Ein Hauch von Russland gespürt. 

Fotoshooting mit Statuen gemacht.

Mit Mantisa (und Keti) in der Sonne gelegen.
Am Strand von Polva geschaukelt.

Durch den Platzregen "getanzt".
Am Studentenbrunnen geknutscht :)

Und das Tartuer Nachtleben kennengelernt. 


Was soll ich dazu noch sagen... Es geht mir gut hier. Sehr gut! Klar gibt es immer wieder Momente in denen ich schreckliches Heimweh habe. Aber ich denke das gehört dazu :)

Am Freitag fahren Mantisa und ich auf unser Onarrival-Training in der Nähe von Tallinn. Ich bin gespannt was für Chaoten es noch nach Estland verschlagen hat und freue mich darauf wieder ein bisschen mehr von Estland kennen zu lernen!

Bis ganz bald, Alina.


Mitte August.



Es ist viel passiert die letzten Tage… Aber ich weiß diesmal wo ich anfangen soll: Nämlich bei meinem heutigen Tagesablauf! Aufpassen bitte: Heute ist ein ganz normaler Arbeitstag. Am Morgen hab ich Wäsche gewaschen, dann war ich Pilze sammeln und aus denen hab ich Mittagessen gekocht (alle haben eine zweite Portion genommen! Das ist die höchste Ehre hier!). In der Mittagspause habe ich mein Zimmer aufgeräumt und jetzt sitze ich im Wohnzimmer und habe bisschen freie Zeit. Später werde ich ein Kuchen backen weil eine Freiwillige Abschiedsparty feiert. 
Liebe Leute: Ich bin auf dem besten Weg eine hammermäßige Mutter/Hausfrau zu werden! (Mama sei stolz auf mich :D!). Oh Mann… dazu fällt mich echt nichts mehr ein. Aber ich mache es gerne. Ich genieße es wenn ich etwas „Vernünftigeres“ machen kann mit den Bewohnern Äpfel zu schneiden.

Jetzt bin ich schon die dritte Woche hier aber es kommt mir vor als sei es gestern gewesen, dass ich angekommen bin. Wie Ihr wahrscheinlich schon wisst arbeite ich die erste Zeit jeweils eine Woche in einem der fünf Häuser. So kann ich alle Leute kennenlernen und ausprobieren wo es mir am Besten gefällt.

In der ersten Woche habe ich im sobra maja gearbeitet. Dort wohnen 8 Menschen mit Behinderungen, die Houseleaderin ist Li und tagsüber sind zwischen 3 und 5 Arbeitern da. Im sobra maja arbeitet auch Marcel. Das hat mir einiges erleichtert. Er hat mir viel gezeigt, erklärt und übersetzt. Somit hab ich in den ersten Tagen immer jemanden bei mir gehabt der mir geholfen hat.

Ein normaler Tag im Dorf fängt mit dem „hommnikusöök“ (Frühstück) um 8 Uhr an. Jeden Tag hat ein Bewohner mit Hife eines Workers „Toimkond“ (Küchendienst). Nach dem hommnikusöök geht es los in die Workshops. Hier wird wirklich alles angeboten: Töpfern, Malen, Nähen, Basteln, Filzen, Singen und und und. Es wird viel Gartenarbeit gemacht oder in den Wald gegangen um zum Beispiel Pilze oder Beeren zu sammeln. 

Gerade sind auch hier Ferien aber normalerweise kommen unter der Woche auch noch ca. 30 Schüler (alle mit unterschiedlichen Behinderungen) aus einem Wohnheim hier in der Nähe. Es ist also immer viel los hier! 

Um 11 Uhr ist „Teepaus“, die man aber eigentlich zur „Kohvpaus“ umtaufen sollte. Hier sind alle verrückt nach Kaffee! Nach der „Tee-/Kohvpaus“ gehen dann die Workshops weiter. "Lounasöök" (Mittagessen) gibt es um 13 Uhr und so weiter und so weiter. Nach dem Abendessen wird meistens Ferngesehen, gemalt, nochmal draußen gespielt, zweimal die Woche ist „Saun“ oder einfach bei einem „Kohv“ zusammen gesessen. Um 22 Uhr ist „Öödrahu“ (Nachtruhe) und für mich Feierabend. Für mich ist aber jeder Tag etwas anders. Manchmal Eins-zu-eins-Betreuung, manchmal mit in die Workshops gehen, manchmal Freizeit haben (wie jetzt gerade), manchmal Kochen, manchmal Putzen, manchmal Schlafen und und und…

Am Wochenende bin ich dann nach Tartu gefahren, wo ich mit Marcel und Elisabeth verabredet war. Touristenprogramm gemacht, Pfannkuchen gegessen, Sonne genossen, Wörterbuch gekauft, durch Shoppincenter gebummelt, Regenjacke & Gummistiefel gekauft, und Bierchen. War ein sehr schöner Tag! Tartu gefällt mir sehr! Es gibt viele kleine Cafés und Kneipen und ich glaube um mal aus dem Dorf rauszukommen ist es eine super Abwechslung.


Die zweite Woche durfte ich ins eesti maja reinschnuppern. Im eesti maja wohnen die Bewohner mit den kompliziertesten Behinderungen. Eine Bewohnerin muss sogar gefüttert und gewickelt werden. Das war am Anfang sehr, sehr unangenehm aber am Ende der Woche habe ich mich auch dort sehr wohl gefühlt. Ich habe mit Nele gepuzzelt, mit Kathi rumgetobt, bin oft mit Janno spazieren gegangen, mit Kaire auf dem Wasserbett im vana maja (das Haus in dem ich wohne) gelegen und ich hatte meinen ersten Toimkond!

Diese Woche arbeite ich im rootsi maja. Hier sind die Bewohner sehr selbstständig und ich habe nicht viel zu tun (weswegen ich auch grade Zeit habe das hier zu schreiben). Trotzdem gefällt es mit sehr. Ich „verstehe“ mich sehr gut mit allen obwohl ich eigentlich nichts verstehe. :P Estnisch ist echt sehr schwer aber ich habe schon angefangen zu lernen weil mein Sprachkurs erst im Oktober anfängt.

Also ich bin echt überrascht wie schnell man von allen hier ins Herz geschlossen wird. Es ist wie eine große Familie hier. Klar gibt es auch viel Streit und nicht jeder kommt mit jedem klar aber das gehört nunmal dazu! 

Am Abend war die Abschiedsparty von einer Freiwilligen. Mit Kuchen, Musik, Tischkicker, Tränen und natürlich Tanz. War ein sehr sehr schöner Abend! :)


Meine Tanzpartnerin ist Maiu aus dem pohjala maja. Eine ganz Süße, die total drauf abfährt meine Haare zu flechten… Und zwar so, dass es nicht mehr aufgeht! ;)


Head Aega, Alina.

Tere Tere!


Ich weiß es kommt viel zu spät aaaaaber besser spät als nie! Nun gut, ich werde hier ein bisschen was zu meinem Abenteuer im estnischen Wald schreiben, Bilder hochladen und euch auf dem Laufenden halten was bei mir so abgeht. Auch wenn ich Google noch nicht so ganz durchschaut habe glaube ich, dass ihr auch kommentieren könnt also zumindest seit ihr herzlich dazu eingeladen!

Viel Spaß beim Lesen, Alina.

Die ersten Tage :)


Ihr Lieben, 

wo soll ich nur anfangen!? Erstens tut es mir sehr leid, dass ich mich erst jetzt melde aber die letzten Wochen war einfach so viel los, dass ich weder Zeit noch keine Nerven dafür gefunden habe. Und zweitens: Ich vermisse euch jetzt schon schrecklich! Aber ich denke, dass das gut ist weil es nur zeigt wie gern ich euch habe!

Mein Abenteuer find schon mal super an: Erstmal hatte mein Flieger 2 Stunden Verspätung und als es dann endlich losging saß ich natürlich neben (nicht wie gehofft einem der rund 30 Spieler) dem alten, russischen und aufdringlichen Masseur einer lettischen Fußballmannschaft… Juhey! :D

Aber der Frust war schnell verflogen als in Riga Huko (mein Mentor), Anna (meine Vorgängerin), Marcel (mein Mitfreiwilliger) und Bettina (seine Freundin) mit Kohuke auf mich warteten.

Draußen wurde noch schnell ein Bild gemacht und dann düsten wir auch schon los! So um zwei Uhr nachts sind wir dann am Zeltplatz angekommen.



Das Viljandi Folk war echt beeindruckend. Die Konzerte waren ehrlichgesagt nicht so meins aber naja… Vielleicht kommt das ja noch und wenn ich zurückkomme fahr ich total drauf ab! :D
Direkt am Zeltplatz war auch ein See und so hatte ich zwei schöne Tage mit Musik, Strand und Sonne. Wegen der Sonne (wie sollte es auch anders kommen…) hab ich mir natürlich gleich meinen ersten estnischen Sonnenbrand geholt. Der tat soooo weh :( Aber wer nicht auf Papas Warnungen hört muss wohl leiden.


Sonntagabend kamen wir dann endlich im „Dorf“ an. Dorf in Gänsefüßchen, weil es eigentlich Wald mit ein bisschen Häusern ist! :D Es gibt insgesamt fünf Wohnhäuser: Das eesti maja (Estnisches Haus), das sṍbra maja (Freunde Haus), das saksa maja (deutsches Haus), das pṍhala maja (nordisches Haus) und das rootsi maja (schwedisches Haus). 

So, ich wollte euch grob wissen lassen wo ich denn gelandet bin. Ich hoffe es geht euch allen gut.
Ihr fehlt mir so unbeschreiblich!
Ganz viele Grüße und Küsse,
eure Alina.