Mittwoch, 11. September 2013

Die Zeit vergeht... viel zu schnell!



Jetzt bin ich schon eine ganze Weile hier. Man könnte schon fast sagen ich hätte mich eingelebt... So kommt es mir aber noch lange nicht vor. Mit dem Estnisch habe ich immer noch große Probleme und jeden Tag werde ich vor neue Herausforderungen gestellt.
Ich habe großen Spaß an meiner Arbeit! Klar, es ist nicht immer einfach und es gibt viele Momente in denen alles zu viel ist. Aber auf der anderen Seite ist das Gefühl, am Abend ins Bett zu gehen und zu wissen, dass man ein bisschen über sich selbst hinausgewachsen ist und was dazugelernt hat einfach toll!


Was ich den letzten Monat so getrieben habe ?

An unserer Bootsbrücke die letzten warmen Tage genossen :) 
Gearbeitet ;-)

Gaaaaanz viel Tischkicker gespielt. Die gibt es hier in jeder Bar und auch in unserem Dorfzentrum!
Das "Valgesoo" (Weißes Moor) bewundert.

Nach Hause telefoniert! :)

Den ersten estnischen Schnee gefunden.


Durch die Ruinen des Tartuer Doms spaziert.

Ein Hauch von Russland gespürt. 

Fotoshooting mit Statuen gemacht.

Mit Mantisa (und Keti) in der Sonne gelegen.
Am Strand von Polva geschaukelt.

Durch den Platzregen "getanzt".
Am Studentenbrunnen geknutscht :)

Und das Tartuer Nachtleben kennengelernt. 


Was soll ich dazu noch sagen... Es geht mir gut hier. Sehr gut! Klar gibt es immer wieder Momente in denen ich schreckliches Heimweh habe. Aber ich denke das gehört dazu :)

Am Freitag fahren Mantisa und ich auf unser Onarrival-Training in der Nähe von Tallinn. Ich bin gespannt was für Chaoten es noch nach Estland verschlagen hat und freue mich darauf wieder ein bisschen mehr von Estland kennen zu lernen!

Bis ganz bald, Alina.


Mitte August.



Es ist viel passiert die letzten Tage… Aber ich weiß diesmal wo ich anfangen soll: Nämlich bei meinem heutigen Tagesablauf! Aufpassen bitte: Heute ist ein ganz normaler Arbeitstag. Am Morgen hab ich Wäsche gewaschen, dann war ich Pilze sammeln und aus denen hab ich Mittagessen gekocht (alle haben eine zweite Portion genommen! Das ist die höchste Ehre hier!). In der Mittagspause habe ich mein Zimmer aufgeräumt und jetzt sitze ich im Wohnzimmer und habe bisschen freie Zeit. Später werde ich ein Kuchen backen weil eine Freiwillige Abschiedsparty feiert. 
Liebe Leute: Ich bin auf dem besten Weg eine hammermäßige Mutter/Hausfrau zu werden! (Mama sei stolz auf mich :D!). Oh Mann… dazu fällt mich echt nichts mehr ein. Aber ich mache es gerne. Ich genieße es wenn ich etwas „Vernünftigeres“ machen kann mit den Bewohnern Äpfel zu schneiden.

Jetzt bin ich schon die dritte Woche hier aber es kommt mir vor als sei es gestern gewesen, dass ich angekommen bin. Wie Ihr wahrscheinlich schon wisst arbeite ich die erste Zeit jeweils eine Woche in einem der fünf Häuser. So kann ich alle Leute kennenlernen und ausprobieren wo es mir am Besten gefällt.

In der ersten Woche habe ich im sobra maja gearbeitet. Dort wohnen 8 Menschen mit Behinderungen, die Houseleaderin ist Li und tagsüber sind zwischen 3 und 5 Arbeitern da. Im sobra maja arbeitet auch Marcel. Das hat mir einiges erleichtert. Er hat mir viel gezeigt, erklärt und übersetzt. Somit hab ich in den ersten Tagen immer jemanden bei mir gehabt der mir geholfen hat.

Ein normaler Tag im Dorf fängt mit dem „hommnikusöök“ (Frühstück) um 8 Uhr an. Jeden Tag hat ein Bewohner mit Hife eines Workers „Toimkond“ (Küchendienst). Nach dem hommnikusöök geht es los in die Workshops. Hier wird wirklich alles angeboten: Töpfern, Malen, Nähen, Basteln, Filzen, Singen und und und. Es wird viel Gartenarbeit gemacht oder in den Wald gegangen um zum Beispiel Pilze oder Beeren zu sammeln. 

Gerade sind auch hier Ferien aber normalerweise kommen unter der Woche auch noch ca. 30 Schüler (alle mit unterschiedlichen Behinderungen) aus einem Wohnheim hier in der Nähe. Es ist also immer viel los hier! 

Um 11 Uhr ist „Teepaus“, die man aber eigentlich zur „Kohvpaus“ umtaufen sollte. Hier sind alle verrückt nach Kaffee! Nach der „Tee-/Kohvpaus“ gehen dann die Workshops weiter. "Lounasöök" (Mittagessen) gibt es um 13 Uhr und so weiter und so weiter. Nach dem Abendessen wird meistens Ferngesehen, gemalt, nochmal draußen gespielt, zweimal die Woche ist „Saun“ oder einfach bei einem „Kohv“ zusammen gesessen. Um 22 Uhr ist „Öödrahu“ (Nachtruhe) und für mich Feierabend. Für mich ist aber jeder Tag etwas anders. Manchmal Eins-zu-eins-Betreuung, manchmal mit in die Workshops gehen, manchmal Freizeit haben (wie jetzt gerade), manchmal Kochen, manchmal Putzen, manchmal Schlafen und und und…

Am Wochenende bin ich dann nach Tartu gefahren, wo ich mit Marcel und Elisabeth verabredet war. Touristenprogramm gemacht, Pfannkuchen gegessen, Sonne genossen, Wörterbuch gekauft, durch Shoppincenter gebummelt, Regenjacke & Gummistiefel gekauft, und Bierchen. War ein sehr schöner Tag! Tartu gefällt mir sehr! Es gibt viele kleine Cafés und Kneipen und ich glaube um mal aus dem Dorf rauszukommen ist es eine super Abwechslung.


Die zweite Woche durfte ich ins eesti maja reinschnuppern. Im eesti maja wohnen die Bewohner mit den kompliziertesten Behinderungen. Eine Bewohnerin muss sogar gefüttert und gewickelt werden. Das war am Anfang sehr, sehr unangenehm aber am Ende der Woche habe ich mich auch dort sehr wohl gefühlt. Ich habe mit Nele gepuzzelt, mit Kathi rumgetobt, bin oft mit Janno spazieren gegangen, mit Kaire auf dem Wasserbett im vana maja (das Haus in dem ich wohne) gelegen und ich hatte meinen ersten Toimkond!

Diese Woche arbeite ich im rootsi maja. Hier sind die Bewohner sehr selbstständig und ich habe nicht viel zu tun (weswegen ich auch grade Zeit habe das hier zu schreiben). Trotzdem gefällt es mit sehr. Ich „verstehe“ mich sehr gut mit allen obwohl ich eigentlich nichts verstehe. :P Estnisch ist echt sehr schwer aber ich habe schon angefangen zu lernen weil mein Sprachkurs erst im Oktober anfängt.

Also ich bin echt überrascht wie schnell man von allen hier ins Herz geschlossen wird. Es ist wie eine große Familie hier. Klar gibt es auch viel Streit und nicht jeder kommt mit jedem klar aber das gehört nunmal dazu! 

Am Abend war die Abschiedsparty von einer Freiwilligen. Mit Kuchen, Musik, Tischkicker, Tränen und natürlich Tanz. War ein sehr sehr schöner Abend! :)


Meine Tanzpartnerin ist Maiu aus dem pohjala maja. Eine ganz Süße, die total drauf abfährt meine Haare zu flechten… Und zwar so, dass es nicht mehr aufgeht! ;)


Head Aega, Alina.

Tere Tere!


Ich weiß es kommt viel zu spät aaaaaber besser spät als nie! Nun gut, ich werde hier ein bisschen was zu meinem Abenteuer im estnischen Wald schreiben, Bilder hochladen und euch auf dem Laufenden halten was bei mir so abgeht. Auch wenn ich Google noch nicht so ganz durchschaut habe glaube ich, dass ihr auch kommentieren könnt also zumindest seit ihr herzlich dazu eingeladen!

Viel Spaß beim Lesen, Alina.

Die ersten Tage :)


Ihr Lieben, 

wo soll ich nur anfangen!? Erstens tut es mir sehr leid, dass ich mich erst jetzt melde aber die letzten Wochen war einfach so viel los, dass ich weder Zeit noch keine Nerven dafür gefunden habe. Und zweitens: Ich vermisse euch jetzt schon schrecklich! Aber ich denke, dass das gut ist weil es nur zeigt wie gern ich euch habe!

Mein Abenteuer find schon mal super an: Erstmal hatte mein Flieger 2 Stunden Verspätung und als es dann endlich losging saß ich natürlich neben (nicht wie gehofft einem der rund 30 Spieler) dem alten, russischen und aufdringlichen Masseur einer lettischen Fußballmannschaft… Juhey! :D

Aber der Frust war schnell verflogen als in Riga Huko (mein Mentor), Anna (meine Vorgängerin), Marcel (mein Mitfreiwilliger) und Bettina (seine Freundin) mit Kohuke auf mich warteten.

Draußen wurde noch schnell ein Bild gemacht und dann düsten wir auch schon los! So um zwei Uhr nachts sind wir dann am Zeltplatz angekommen.



Das Viljandi Folk war echt beeindruckend. Die Konzerte waren ehrlichgesagt nicht so meins aber naja… Vielleicht kommt das ja noch und wenn ich zurückkomme fahr ich total drauf ab! :D
Direkt am Zeltplatz war auch ein See und so hatte ich zwei schöne Tage mit Musik, Strand und Sonne. Wegen der Sonne (wie sollte es auch anders kommen…) hab ich mir natürlich gleich meinen ersten estnischen Sonnenbrand geholt. Der tat soooo weh :( Aber wer nicht auf Papas Warnungen hört muss wohl leiden.


Sonntagabend kamen wir dann endlich im „Dorf“ an. Dorf in Gänsefüßchen, weil es eigentlich Wald mit ein bisschen Häusern ist! :D Es gibt insgesamt fünf Wohnhäuser: Das eesti maja (Estnisches Haus), das sṍbra maja (Freunde Haus), das saksa maja (deutsches Haus), das pṍhala maja (nordisches Haus) und das rootsi maja (schwedisches Haus). 

So, ich wollte euch grob wissen lassen wo ich denn gelandet bin. Ich hoffe es geht euch allen gut.
Ihr fehlt mir so unbeschreiblich!
Ganz viele Grüße und Küsse,
eure Alina.