Dienstag, 10. Dezember 2013

Taddaaa... :D

Sonnige Novembertage im Dorf.
Sooooo...
Nach ganzen zwei Monaten hab ich es schlussendlich doch mal wieder geschafft etwas zu schreiben beziehungsweise Bilder auszusuchen. Ich weiß gar nicht wieso ich nie dazu gekommen bin aber ich hatte irgendwie immer tausend andere Dinge im Kopf die ich lieber machen wollte. Das heißt auf keinen Fall, dass Euch nicht auf dem Laufenden halten will... Ich habe einfach beschlossen, dass Dinge auf die ich gerade keine Lust habe nicht gemacht werden. Die Einstellung ist nicht immer die Beste, das weiß ich. Und ich werde daran arbeiten! Versprochen! 


Here we go!
Es ist einfach schon Dezember. Der 10. Dezember... Abartig. Ich kann´s gar nicht glauben. Die Zeit vergeht so unglaublich schnell! Ich betrachte das ganze mit gemischten Gefühlen. Einerseitz freue ich mich unendlich auf Weihnachten. Auf meine Family, meinen Schatz und alle meine Süßen, die in Freiburg auf mich warten. Ich kann´s gar nicht mehr erwarten endlich wieder bei euch zu sein! :) 



Blick über den Dorfteich auf das "Rootsi Maja" 
Andererseits deprimiert es mich auch ein bisschen... Jetzt bin ich schon 4 Monate hier. Das ist ein drittel von meinem "Leben hier".  Und ich will nicht, dass es vorbei geht! Ich habe mich total in Estland und vor allem Maarja Küla verliebt. Ich kann es gar nicht in Worte fassen wie sehr es mir hier gefällt :) Natürlich merke ich auch mit jedem Tag, den ich länger hier bin, wie viele Dinge hier falsch laufen, wie schwer es sein kann mit so vielen Menschen so eng zusammenzuleben und wie es weh tut wenn man seine Lieben zu Hause vermissen muss. Aaaaber nennen wir das "Luxusprobleme" und widmen uns den schönen Seiten des Lebens!



Zum Beispiel meine letzten Wochen hier!



Mittlerweile hat sich bei mir so etwas wie Routine eingeschlichen. Aber eine tolle Art von Routine und wenn ich so darüber nachdenke ist doch jeder Tag anders. Montag bis Freitag arbeite ich. 



Meistens stehe ich um viertel vor 8 auf und bin dann ab 8 Uhr in dem Haus in dem ich gerade arbeite. Hier mal ein kleiner Überblick von den "Eckdaten" meines Wochenablaufes:

Montag:
Um 14 Uhr ist großes Völkerball-Spielen. Danach fahren wir (Mantisa, Mirjam, Markus, Marcel und ich) nach Tartu (eine knappe Stunde mit dem Bus) zur Sprachschule. Die ist um 19 Uhr vorbei. Der nächste Bus nach Maarja Küla fährt aber erst um 22 Uhr also vertreiben wir uns die Zeit in Kneipen & Cafés, bummeln durch die Einkaufszentren oder gehen ins Schwimmbad.

Zwischendurch gibt´s immer Zeit für ein Päuschen am See :)
Dienstag:
Vormittags bin ich im Dorf oft bin ich auch im "Toimkond". Das heißt ich koche für entweder 8 Personen (Rootsi maja) oder 12 Personen (Eesti maja). Das kann schon mal den ganzen Vormittag einnehmen. Am Nachmittag ist "Hausshopping" was bedeutet, dass aus jedem Haus ein oder zwei Arbeiter nach Polva fahren und dort den Wocheneinkauf machen (ist echt toll mit einem: "Kauf was du essen willst!" so viel Geld in die Hand gedrückt zu bekommen :D ). Abends ist dann Sauna (zuerst mit Bewohnern und ab 22 Uhr haben wir die Sauna für uns.)

Mittwoch:
Ich arbeite bis ca. 15 Uhr. Dann ist wieder Sprachschule (siehe Montag! :D ).


Einer unser vielen Spaziergänge.
Mit Janno, Riivo und Marcel.
Donnerstag:
Das ist meistens mein "Toimkond"-Tag (siehe Dienstag! :D). Donnerstag ist auch "Ujumine ja Poodimine" (Schwimmen & Einkaufen gehen). Um halb Fünf werden wir im Dorf mit einem Bus abgeholt und haben von 17 bis 18 Uhr die (winzige) Schwimmhalle in Polva für Uns. Auch wenn es nur kurz ist, ist es jede Woche ein riesen Spaß! Danach gehen wir noch in ein Einkaufszentrum wo die Bewohner von ihrem Taschengeld Süßigkeiten oder andere Kleinigkeiten einkaufen können.




Freitag:
Freitags ist ein sehr entspannter Tag. Bis 16 Uhr ist "Laulmine" (Singen) und am Nachmittag gehen viele Bewohner übers Wochenende nach Hause. Das ist sehr praktisch für uns, da der letzte Bus nach Tartu schon um halb Vier abfährt. Manchmal fahren wir mit diesem oder bleiben Freitag Abend im Dorf. Das kommt immer auf die Wochenend-Planung an.

Und Samstag&Sonntag bin ich meistens irgendwo unterwegs. Oft mit meinen Mitbewohnern oder bei anderen Freiwilligen. Auf jeden Fall nutze ich jedes Wochenende voll und ganz aus (seit ich hier bin war ich erst ein Wochenende zu Hause)! :)



Hier meine Lieblingsbilder der letzten Wochen:


Auf dem Weg zum Krater gab es tolle Holzfiguren. :)
Mit Mirjam, Marcel, Markus und dem Schild :D
An einem Sonntag im Oktober haben wir (Mirjam, Marcel, Markus, seine Schwester, seine Oma, mein Moritz und Ich) uns das Dorf-Auto ausgeliehen sind weiter in den Süden-Estlands. Mit Landkarte und Reiseführer sind wir durch die sonnige Herbstlandschaft gefahren. Ein wunderschöner Tag! Wir haben unter anderen ein kleines Städtchen besichtigt, ein Meteoritenkrater bestaunt und eine Führung durch Sandsteinhöhlen bekommen.


Auf dem Weg zu den Höhlen wollten wir noch ein kleines Dörfchen an der russischen Grenze anschauen. Was wir nicht wussten: Dieses ist nur durch einen holprigen Waldweg zu erreichen der schon auf russischem Gebiet liegt. Das war uns doch ein wenig unheimlich... Kurz ein Erinnerungsfoto geknipst und dann ganz schnell umgedreht! Hey, wir waren illegal in Russland :D



Am verregneten Strand von Pärnu.
Mitte Oktober (bevor Moritz wieder zurückfliegen musste) wollten wir Pärnu besichtigen. Pärnu liegt an der Ostsee und ist die "Sommerhauptstadt" Estlands. Es ist wirklich eine sehr süße Stadt. Schöne Kurhäuser, lange Sandstrände und putziges aber tolles Nachtleben! Zwar hat es schrecklich geregnet aber wir hatten trotzdem zwei schöne Tage. Sind am Strand entlangspaziert, haben lecker Fischsuppe gegessen, von Einheimischen Vana Tallinn spendiert bekommen und und und...





Hagel & Sturm ? Egal, ein Bild geht immer!
Nachdem ich Moritz am Tallinner Flughafen verabschiedet hatte sind Mirjam, Markus, Marcel und Ich noch zwei Tage in Tallinn geblieben. In Tallinn war ich jetzt schon ein paar Mal aber es wird trotzdem nie langweilig und es gibt noch so viele Orte, an denen ich noch nicht war und Dinge, die ich noch sehen will! Sehr schön ist die Stadt mit ihren mittelalterlichen Türme und die lange Stadtmauer von oben anzusehen. Zum Beispiel von der St. Olaf´s Kirche aus.



Gruppenbild auf einem Balkon des Viru-Hotels.
Das Sokos Viru-Hotel ist das erste große Hotel in Estland und eines der ersten in der gesamten Sowjetunion gewesen. Klar, dass der KGB das überwachen & aushorchen musste! Das gesamte oberste Stockwerk des Hotels war damals für Außen abgedunkelt und für Gäste oder normale Arbeiter versperrt. Heute kann man dieses mit einer Führung besichtigen. Unsere "Guide" stammt selbst aus dieser Zeit und hat durch ihre eigenen Geschichten und ironisch-lustige Art die Führung sehr eindringlich gestaltet.

Das Bild, das diesen Tag am Besten zusammenfast ist dieses! "Siin ei ole midagi" (und auf Russisch) bedeutet "Hier ist Nichts!". Auf den Türen zu den Nebenräumen stand "Druckerraum". Wie war das mit dem roten Knopf neben dem "Nicht drücken!" steht !?
Nun gut... Keinen Kommentar :D




Aber es gab eine tolle Lok! :D
Welcome to Estonia!
Haustreppe: Lettland.
Ab der Haustür: Estland. 
Das Wochenende danach sind Markus, Marcel und Ich nach Valga gefahren. "Valga/Valka - one city, two countries!" Die estnisch-lettische Grenze ist einfach quer durch die Stadt gezogen. Früher war hat das zu vielen Problemen geführt. Und auch heute noch ist es schwer (Unterschiedliche Währung, Sprache, Kultur...). Aber seit beide Länder dem Schengener-Abkommen beigetreten sind, kann man sich wenigstens frei in der Stadt bewegen. Ganz schön komisch, wenn mitten auf der Straße aufeinmal ein Grenzübergang ist. Soldatenfriedhof, toller Bahnhof, schöner Park und süßes Rathaus... Sonst war die Stadt ziemlich "Plattenbautig!" :D




"Kuula, Palun!" - Zuhören, Bitte!
Das Werbeplakat mit der süßen Marja!
Das ist unser großes Benefizkonzert, dass einmal im Jahr in Tartu und in Tallinn stattfindet. Wir Freiwilligen haben uns dafür entschieden auf das Tallinn-Konzert zu gehen. Am 4. November war es endlich so weit! Das Konzert war super! Es sind verschiedene estnische Sänger aufgetreten und unsere Bewohner haben auch gesungen. Das unser Hauptsponsor ein Casino und die After-Party in einem Stripclub "Venus" war hat das ganze natürlich noch interessanter gemacht :D Nein, aber ich glaube seit dem noch fester an das Gute in den Menschen!

Ein Schnappschuss mit Tjorven (Sobra Maja) auf der Hinfahrt.


Und daaaaann kam meine Mami mich besuchen! Wir haben sehr viel geredet, gelacht, gesungen, getrunken, gearbeitet und und und. Ich bin einfach nur sehr sehr glücklich, dass sie da war. Es tat mir richtig gut und ich habe mal wieder gemerkt wie gern ich sie doch hab! :)

(Es gibt soooo viele Geschichten, die ich hier erzählen könnte aber mir tun meine Finger weh.)

Mit meiner wunderschönen Mami auf den Tartuer Domruinen die letzten Sonnenstrahlen genießen! 

So, ich hoffe es gibt die ein oder andere Person, die es geschafft hat sich bis hier unten durchzuringen! Ich hoffe es geht euch allen gut und ihr habt eine schöne Vorweihnachtszeit. Bei mir liegt ganz schön viel Schnee und ich freue mich auf morgen früh, wenn ich wieder Adventskalendertürchen/täschchen auf machen darf! (Hier nochmal ein riiiiesiges Dankeschön an Hanne, Seyda, Moritz und meinen Papa <3! ).

Nächstes Wochenende fahren wir alle zusammen nach Helsiki und in der Woche drauf bin ich schon wieder in Freiburg. Nur noch 11 Tage! Ich kann´s gar nicht glauben. 

Ich glaube "Freude" ist maßlos untertrieben! :) 


Tausend Küsse aus den Straßen Tallinns! <3
Wir sehen uns Weihnachten :)
Alina













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